Sagen und Geschichten

- ausgearbeitet vom Heimatverein Düderode e.V.

Abseits vom eigentlichen Auetal, hart an der braunschweigischen Grenze, zwischen den Vorbergen des Westharzes, dem Hohen Rott und dem Appenroder Berg im Osten und dem Kahlberg im Westen liegt das hufeisenförmig angelegte Doppeldorf Düderode –Oldenrode. Der Teil der alten Frankfurter Straße, der bei Northeim das Leinetal verlässt und über Wiebrechtshausen – Imbshausen – Echte nach Seesen am Harz führt, geht an beiden Dörfern vorbei. Es ist ein stiller Erdenwinkel. Hier ist infolge des geringen auswärtigen Verkehrs noch viel Altes, noch manch schöne Sitte und Sage erhalten. Hier wird noch viel auf Brauch der Vorfahren gegeben.

An kalten Wintertagen versammeln sich die Hausgenossen am warmen Ofen und dann werden von den Alten ihren Kindern kleine Geschichten, die sie selbst wieder von Vater und Mutter gehört hatten, erzählt. Jeder auffallende Berg, jeder stille Waldwinkel, fast jedes Feld und jede Flur sind von wunderbaren Gestalten belebt.

Hören wir nun, was uns die Düderoder und Oldenröder von ihnen zu berichten wissen.


Vergrabener Schatz
Am östlichen Vorsprunge des Vogelberges, dem Harzhorn, soll der Sage nach früher eine Burg gestanden haben. Bewohnt wurde dieselbe von den beiden Rittern Oldit und Dudit. Als im dreißigjährigen Kriege ihre Wohnstätte zerstört wurde, verliessen sie diesen Ort und Oldit gründete Oldenrode und Dudit Düderode. Ihre wertvollen Geräte und viel Geld rodeten diese beiden Ritter in das Harzhorn. Der Teufel bewacht es. Kommt man des Nachts vorbei, so tanzt er da herum und macht Fratzen. Sobald man darüber lacht, geht das Geld tiefer, bleibt man ernst, so erhält man den Schatz, muss aber den linken Schuh ausziehen.

Weiße Jungfrau Variante 1
Am Fusse des Harzhorns hat früher das Dorf Rücklingen gelegen. Jetzt ist es wüst. Die Rücklinger sind gefürchtet gewesen denn das Sprichwort sagte von ihnen: „Nimm dich in acht, denn du bist noch nicht an Rücklingen vorbei!“ Von dieser wüsten Ortschaft wurden vor einigen Jahren auf Kochs Wiese, als dieselbe noch Ackerland war, Mauerreste blossgelegt. Der Brunnen, der den ehemaligen Rücklingern manch kühlen Trunk gespendet hat, ist noch zu sehen. Aus diesem kommt öfters eine Jungfrau, welche weiss gekleidet ist und ein Schlüsselbund trägt. Einst pflügte hier auf seinem Acker Rowold aus Oldenrode. Da naht sich die Jungfrau. Sie rief ihn bei Namen und winkte ihm, er möchte doch zu ihr kommen. Er tat es auch. „Gehe schnell nach Hause und hole ein schwarzes Huhn“, befahl sie ihm. „Dazu kann ich dir mitteilen, dass in deinem Hause etwas Neues passiert ist.“ Eilig lief Rowold hin. Seine Frau hatte ihm ein kleines Mädchen geboren. Als er nun mit dem schwarzen Huhn zum Felde zurückkehrte und sich der Jungfrau näherte, fing diese plötzlich laut an zu schreien, so dass man es in Oldenrode hören konnte und sprach: „Das Huhn hat ja eine weisse Feder. Nun muss ich noch hundert Jahre umherwandeln und du kannst mich nicht erlösen!“ Weinend stieg die Jungfrau in den Brunnen zurück.

Weiße Jungfrau Variante 2
Auch am Rodenberger Bache, dem Grenzgraben zwischen Braunschweig und Hannover, soll eine Burg, ein Schloss gestanden haben. Wieder ist es ein Landwirt aus Oldenrode, Bärens, der am Harzhorn seinen Acker pflügte. Da erscheint ihm die weisse Jungfrau vom Rodeberge. „Gehe schnell nach Hause und hole, was du dort verborgen hältst!“ Bärens erhörte auch ihre Bitte und ging hin. Als er zu Hause ankam, hatte ihm seine Frau ein kleines Mädchen geschenkt. Sie gingen nun zusammen nach Düderode zum Pastor und fragten, was sie tun sollten. „Erst muss das Kind getauft werden, dann könnt ihr mit demselben hingehen zum Rodeberge“ war die Antwort. So geschah es auch. Die Eltern wickelten ihr Kind in viele Tücher und gingen hin zum Felde. Auch die Jungfrau erschien wieder. Dann fing sie laut an zu schreien: „Es ist jetzt zu spät, ich kann nun nicht mehr erlöst werden, seitdem das Kind getauft ist, und ich muss nun noch 100 Jahre umherirren.“ Nun verwandelte sie sich in einen Hirsch und lief brüllend zum Rodeberge hinein.

Sieben ungeratene Söhne
Die sieben Gebrüder Wackelmäuler hatten einst hier in der Gegend viel Geld gestohlen, dazu die Post auf dem Harzhorn beraubt. Einen grossen Topf voll begruben sie im Vogelberg an der ersten Buche und 800 Taler verbargen sie auf Bärens Wiese auf dem Harzhorn in eine Eiche. Als sie nun von der Polizei verfolgt wurden, hieben sie ihren alten Vater das Haupt ab. Den Kopf nahmen sie mit, den entseelten Körper liessen sie liegen.   Nachdem wir uns am Rodenberger Bache die beiden Schlackenhaufen angesehen haben, welche vielleicht noch von ehemaligen Waldschmieden liegen geblieben sind, wandern wir durch düstere Tannenwälder auf dem Schmiedestege entlang zum Hohen Rott hinauf. 26 Hügelgräber aus der Bronzezeit befinden sich hier oben. Bei einigen von ihnen ist noch ein Steinkranz sehr gut erhalten. Auch gewölbte Ackerbeete, Ackerfurchen, Hochäcker hat hier der schützende Wald der Nachwelt erhalten. Am südöstlichen Fusse des Hohen Rotts (hohe Rodung), am Appenroder Berge und am Appenroder Bache lagen früher die beiden Ortschaften Appenrode (Abterode) und Papenhagen; jetzt sind sie wüst. Alljährlich werden noch von den Düderoder Landwirten Tonscherben, Gemäuerreste und Eisenteile herausgepflügt. Am 11. März 1912 wurde auf der Stätte der wüsten Ortschaft Appenrode ein Gedenkstein errichtet. Auch die Appenroder gehörten nach Düderode zur Kirche. Einst kamen sie auf dem Nachhausewege vom Gotteshaus in Zank und Streit. Dieser Weg heisst noch heute „Streitrode“

Wanderndes Licht
Jede Nacht soll noch heute von der Düderoder Kirche ein Licht bis zum Appenroder Brunnen gehen. In diesem verschwindet es dann. In der Neujahrsnacht kommt aus diesem Brunnen eine Rittersfamilie und besieht sich Feld und Flur.

Dreibeinige Schimmel
In der Martinsbucht beim kleinen Holze geht des Nachts ein Schimmel auf drei Beinen. Kommen Leute daher, so springt er immer herum. Ängstlich und bange verlassen die Oldenroder und Düderoder diesen Ort.

Kreuzstein
Zwischen dem Appenroder Berge und dem Gute Vogelsang am Gittelder Berg (Köhler-Berg) steht ein Kreuzstein. Hier soll der Sage nach ein Hirte von seinen Brüdern im Streit erschlagen sein. Dieser Stein wird daher auch noch „Streitstein“ genannt

Jungfrau als Grenzhüterin
Am Südhang des Stukenhays bei dem Gute Vogelsang ist eine Salzquelle von ziemlich hohem Salzgehalte. Im Winter soll diese Stelle bis ungefähr 14 Meter unterhalb der Quelle eisfrei bleiben. Angeblich wird diese Quelle gern von zahmen und wilden Tieren besucht. Hier hüteten einst die Düderoder ihre Pferde. Da nahte sich ihnen eine Jungfrau, welche ein Bund Schlüssel um den Leib trug. „Bis hierher und nicht weiter!“, rief sie den Leuten zu. Da diese aber nicht gleich das richtige Lösungswort fanden, drehte sich die Jungfrau um und verschwand. Nun muss sie noch hundert Jahre umherirren.

Irrlicht
Auch von vielen Irrlichtern weiss die Sage zu berichten. Solche sollen sich zeigen am alten Kirchhofe, am Hopfenberge bei Oldenrode, am Gittelder Wege und bei der Weglage „Zehntscheune“ hinter Düderode. Diese Lichter tanzen herum. Kommt jemand da vorbei und ist ängstlich, so setzten sie sich dem Betreffenden auf den Kopf. Durch Fluchen oder Schimpfen kann man sie fern von sich halten; dann „laufen sie weg.“

Irrgang
Auf der wüsten Dorfstelle Illigeshausen, zwischen dem Gute Vogelsang und Westphals Mühle, da, wo früher die Töpferei und Schäferei von dieser Wüstung gestanden haben, zeigt sich ein „Gespenst“, welches die Leute in den nahen Illigeshäuser Bach führt, wenn sie des Nachts da vorbeikommen. Bei der „Lauseeiche“ an der Frankfurter Straße, unterhalb des Kahlberges, soll ein „Haufen“ des Nachts zwischen 12 und 1 Uhr die Leute verfolgen.

Brüllender Teufel
Brüllt des Nachts der Teufel, so kommt am Kahlberg (bei dem heutigen Wasserhochbehälter) Feuer aus dem Berge, welches die Leute verfolgt. Aus Feld und Flur und Wald hat uns bis jetzt die Sage einiges berichtet. Zum Schluss will sie uns aus den beiden Ortschaften Oldenrode und Düderode selbst etwas erzählen. 

Gespenster
In der Gasse zwischen Königs und Sautoffs Hofe soll sich des Nachts ein Esel ohne Kopf zeigen, am Hopfenberge in Oldenrode ein schwarzer Hund, am Bache bei Pralles Mühle ein Mann ohne Kopf. Der grosse „Schlepphund“ hinter Krulls Garten nach Udens Mühle zu springt den Frauen des Nachts zwischen 11 und 12 Uhr auf die Kiepe, wenn sie auf den Steg nach dieser Mühle zu gehen.

Unheimliches Haus.
Besonders in Müllers altem Hause in Düderode soll es früher „viel gespukt haben“. Als Müllers eines Morgens auf der Scheune dreschen wollten, kamen die Garben immer oben aus der Scheune herausgeflogen auf die Tenne. Keiner wusste, wer es getan hatte. Nachher konnte man die Garben nicht los kriegen. Wurden die Türen in diesem Hause am Abend zugeschlossen, so standen sie am anderen Morgen doch wieder weit offen. 1910 ist das Haus abgerissen, weil es alt und baufällig war und weil darin „zuviel Unglück geherrscht“ hatte. Zum Schluss noch eine Sage aus Düderode, die uns an das Dörfchen Ellenbach bei Spiekershausen im Fuldatale erinnert. Hier wie dort soll der Sage nach der Teufel in einer Nacht eine Scheune erbaut haben.

Teufel baut eine Scheune
Ein Bauer im Dorfe wollte sich eine Scheune bauen. Da kam der Teufel zu ihm und sagte: „Ich will dir die Scheune bauen, wenn du mir gehören willst.“ „Ja“, sagte der Bauer, „diese Nacht vor dem ersten Hahnenschrei muss sie aber fertig sein!“ Der Teufel willigte ein. Des Nachts um 12 Uhr begann der Teufel mit dem Bau. Es war ein mächtiges Hämmern und Fahren. Leise stand nun der Bauer auf, um zu sehen, wie weit schon die Arbeit vorgeschritten sei. Und siehe da, es fehlten nur noch einige Steine und die grossen Scheunentore. Schnell stieg der Bauer auf den Hühnerstall und erschreckte die Hühner. Der Hahn fing an zu krähen. Der Teufel kratzte sich hinter den Ohren, denn nun hatte er ja verspielt. Die Scheune gehörte dem Bauern. Die Scheunentore und einige Bachsteine fehlten nur noch. Heute soll die Scheune noch in Düderode stehen.

Ortsgebundene Sagen und Erzählungen
In Oldenrode gab es früher mancherlei Gespenster, so z.B. die „Schleppeteben“, die „Stölterlichter“ und den „Blinden Johanns“. Die „Schleppeteben“ waren grosse Hunde, welche schwere Ketten an den Beinen hinter sich herschleppten. Wenn diese Hunde nachts herumliefen, rasselten die Ketten furchtbar. Aus Angst vor diesen Hunden sind die Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nie allein vor die Tür gegangen. Die „Stölterlichter“ waren eine Art kleiner Irrlichter. Kam jemand in ihre Nähe, so konnte er verzaubert werden.

Der „blinde Johanns“
Der „blinde Johanns“ sollte ein grosser, starker Mann sein, der nur ein einziges Auge hatte und noch dazu mitten auf der Stirn. Dieses Auge leuchtete hell wie ein Licht, so dass man es schon von weitem sah. Die Kinder unseres Dorfes gingen nur mit großer Furcht in den nahen Wald, weil sie glaubten, der „blinde Johanns“ stände hinter dem oder jenen Baum und könne jeden Augenblick vor ihnen auftauchen. Einmal, als eine Frau von Ildehausen herkam, ging sie zu Fuss über den Vogelberg nach Oldenrode. Plötzlich sah sie im Walde vor sich etwas aufblitzen. Sie bekam einen Schreck und begann zu laufen. Doch dann erkannte sie, dass der „blinde Johanns“ diesmal nur ein rotfauler Baumstumpf gewesen war, der im Dunkeln so leuchtete

Die „Stölterlichter“
Eines schönen Tages waren zwei Frauen aus Düderode über den Westerhöfer Wald nach Gittelde gewandert, um dort Bekannte zu besuchen. Diesmal war es besonders spät geworden. So lange hatten sie sich noch nie in Gittelde aufgehalten. Es war aber auch besonders schön gewesen: Man hatte sich lange nicht gesehen und daher einander viel zu erzählen gehabt. Als die beiden den Heimweg antraten, ging es bereits auf Mitternacht. Schon oft hatten sie zwar gehört, dass um Mitternacht auf dem „Stocken“ gleich vor dem Walde ab und an „Stölterlichter“ auftauchen sollten. Gesehen hatten die Frauen diese Lichter aber noch nie. Sie dachten, es würde auch heute wohl gut gehen, denn sie waren ja zu zweit und kannten den Weg genau. Nun war es aber im Walde zwischen Gittelde und Düderode sehr dunkel, so dass sie Mühe hatten, ihren Weg zu finden, und nur langsam vorankamen. Sie meinten, wenn sie erst aus dem Walde heraus wären, würde es schon besser gehen. Endlich sahen sie von weiten ein Licht, und die eine der Frauen sagte halb im Scherz; „Wenn die Leuchte man gleich bei uns wäre und uns den Weg erleuchten wollte!“ Kaum hatte sie’s ausgesprochen, da kam das Licht schon mit grosser Geschwindigkeit auf die Frauen zu. Es tanzte immer vor den beiden her und sie mussten ihm folgen, ob sie wollten oder nicht. Doch das Licht führte sie nicht nach Hause. Ganz im Gegenteil, sie wurden von ihm völlig in die Irre geleitet, ermüdeten und wurden lahm und wussten schliesslich gar nicht mehr, wo sie eigentlich waren. Da, auf einmal schlug es in der Ferne von einem Kirchturm ein Uhr. Das Licht war im selben Augenblick verschwunden. Über dem Wald stieg gerade der Mond empor, gross und rot wie eine Stalllaterne. Da erkannten die Frauen den rechten Weg, der sie nach Düderode führen musste. So schnell ihre müden Füsse sie noch zu tragen vermochten, rannten sie ihrem Heimatort zu. Nie wieder wollten sie in Zukunft zu so später Stunde den Heimweg antreten.

Vom „Schleppeteben“
von Otto Angerstein
Manchmal erzählt ein Großvater von früheren Zeiten. „In unserem Garten hinter dem Haus steht ein Haselnussstrauch. Unter diesem Strauch,“ so sagt mein Großvater, „liege ein grosser Schatz vergraben.“ Es ist lange her, da machten sich einige Männer, die davon wussten, an die Arbeit, den Schatz zu heben. Sie gruben und schaufelten und kamen immer tiefer in die Erde hinein. Plötzlich gab es einen Klang, als wenn Metall auf Metall stösst, und bald danach war ein grosser Kübel freigelegt. Die Männer wollten ihn anheben(sprechen durften sie bei der ganzen Arbeit selbstverständlich kein Wort), aber der Topf war mächtig schwer. Die drei Männer gaben sich alle Mühe, hoben ihn auch langsam empor, da aber keuchte der eine von ihnen „Ick kann’t nich mehr holen!“ Er ließ los und augenblicklich versank der Kübel wieder in der Erde. Darüber war es Nacht geworden und die Leute mussten ihre Arbeit abbrechen. Am nächsten Nachmittag holten sie einige Nachbarn zu Hilfe und fingen erneut an zu graben. Sie schufteten viele Stunden, denn der Topf war tief in die Erde versunken. Als sie schließlich schon aufgeben wollten, stießen sie wieder auf den Deckel. Der rutschte zur Seite und ein großer, schwarzer Hund mit langen Ohren und glühenden Augen schaute aus dem Kübel. Er fletschte die Zähne und rasselte mit Ketten, die er um die Beine trug. Als die Nachbarn diesen scheußlichen Teben erblickten, liefen sie alle davon. So war alle Mühe vergebens gewesen und niemand hat es danach noch einmal versucht, den Schatz zu heben. Das große Loch im Garten wurde zugeworfen und oben drauf zur Erinnerung der Haselnussstrauch gepflanzt. Vergessen aber können die alten Leute im Dorf die Sache nicht.


Großmutter erzählt
Großmutter ist manchmal mit den Gedanken in ihrer Jugendzeit. „Ach“, sagt sie dann, “ja, früher war es doch ganz anders und viel schöner, da gab es z.B. nicht so viele Verbrechen wie man heute immer hört und liest. Da waren die Leute auch im ganzem viel verträglicher.“ Einmal erinnerte sie sich daran, wie junge Burschen einem Hochzeitspaar einen Streich gespielt hatten. Das war so: Beim Polterabend ging es ziemlich lustig her, es wurde tüchtig gepoltert und dafür den jungen Burschen gut zugetrunken. Einige von diesen machten sich nun daran, einen Mistwagen auseinander zu nehmen. Weil die alten Häuser doch sehr niedrig waren, machte es ihnen wohl keine allzu große Mühe, den Wagen oben auf dem Dach des Hochzeitshauses wieder zusammen zu bauen und dann auch noch sehr viel Mist rauf zu bringen. Das war am nächsten Morgen ein Heidenspaß, als die Nachbarn auf die Straße kamen und das Fuder Mist oben auf dem Dach erblickten. Nach alten Brauch hätten die Brautleute den Wagen ja selbst vom Dach holen müssen, aber sie haben dann wohl reichlich Schnaps und ein gutes Vesper versprochen, und dafür haben die Übeltäter den Wagen mit Mist selbst wieder vom Dach herunter geholt. Diese Geschichte hat sich in Oldenrode ereignet, und es wird noch heute gern davon erzählt.